Wir begleiten Kinder und Jugendliche in ihren jeweiligen Entwicklungsschritten und unterstützen sie, ihre Begabungen zu entfalten. Dies soll für die Kinder eine stabile Ausgangsbasis trotz belastender Lebensumstände für das weitere Leben schaffen.
Unsere pädagogische Arbeit ist familiennah ausgerichtet, sie orientiert sich an allgemein gelebter Normalität. Die Struktur der Wohngruppen ist langfristig angelegt. Den Bewohnern wird in einer geordneten Atmosphäre Sicherheit und Halt gegeben. So haben sie die Möglichkeit, ein positives Lebensgefühl zu entwickeln.
Ein kleiner gemischter Gruppenverband von acht Bewohnern bietet einen individuellen Rahmen mit klaren Strukturen für eine intensive Betreuung. Gemeinschaftliches Tun prägt den Alltag unseres erzieherischen Handelns in der Wohngruppe. Durch die Altersstruktur erhalten die Kinder und Jugendlichen eine Hilfe, die ihrer individuellen Entwicklung angepasst ist.
Wir ermöglichen eine an die Bedürfnisse angepasste, intensive und emotionale Unterstützung der Kinder und Jugendlichen. Die Wohngruppe eignet sich besonders zur Aufnahme von Geschwistern, sowie von Kindern und Jugendlichen bei denen sich eine Unterbringung in größeren Gruppen nachteilig auswirken könnte. Die biografische Basis kann innerhalb der Kleingruppe effizienter aufgearbeitet werden. Eine intensive Beziehungsarbeit durch die Struktur der Wohngruppe bildet die Grundlage primärer Sozialisation.
Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wird besonders durch eine Verbindung von Alltagsgestaltung und Alltagsbewältigung gefördert. Hier erlernen die Kinder lebenspraktische Kompetenzen wie Wäsche waschen, Kochen, Backen, Einkaufen, mit Haushaltsgeld umgehen. Dadurch, dass sie in einen gemeinsamen Alltag erleben, werden soziale Kompetenzen gestärkt. Sie lernen mit Konflikten sowie mit großen und kleinen Problemen umzugehen. Sie erfahren, angenommen zu sein (wie sie sind) und dass sie sich auf ihre Bezugspersonen verlassen können.
Zielgruppe
Bei uns leben Kinder und Jugendliche, die aufgrund biografisch belastender Faktoren und Erlebnisse Schwierigkeiten zu akzeptieren haben und insbesondere Entwicklungs- und Bindungsstörungen aufweisen. Diese äußern sich unter anderem in Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten. Das führt dazu, dass sie vorübergehend oder dauerhaft intensive pädagogische Begleitung außerhalb ihrer Herkunftsfamilie benötigen, um die Ereignisse im Zusammenhang mit der Herkunftsfamilie zu verarbeiten.
Einzugsgebiet
Wie im § 6 SGB VIII geregelt, werden Leistungen für junge Menschen, Mütter, Väter und Personensorgeberechtigten von Kindern gewährt, die ihren tatsächlichen Aufenthalt im Inland haben. Das Einzugsgebiet ist demzufolge bundesweit.
Aufnahmekriterien
Die Maßnahme ist geeignet, wenn
- die Notwendigkeit zur vollstationären Unterbringung nach §§ 27, 34 und / oder 35a SGB VIII gegeben ist,
- Klienten und Herkunftssysteme sich auf eine Verbindung von Alltagserleben und pädagogischen und systemischen Elementen einlassen,
- die familienanaloge Lebensform auf Dauer angelegt ist,
- Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungs- und Beziehungsstörungen vorliegen,
- schwerwiegende Familienkonflikte und Krisen bestehen,
- im Einzelfall Kinder und Jugendliche bei denen eine wesentliche geistige Behinderung laut § 52 und § 53 SGB XII vorliegt.
Ausschlusskriterien für eine Aufnahme sind:
- Ablehnung der Hilfe und
- Gesinnungen, die dem Ziel der Hilfeform entgegen wirken.